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Forschungsarchiv für Antike Plastik

Das Forschungsarchiv für antike Plastik, 2010–2016 Teil des CodArchLab, ist seit der Besetzung der Professur für Archäoinformatik und der damit verbundenen Neuausrichtung der informationswissenschaftlichen Projekte wieder eine selbständige Abteilung des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln. Es hat in mehreren Ausstellungen und Publikationen, zuletzt anläßlich seines 50jährigen Bestehens, eine Bilanz seiner bisherigen Leistungen vorgelegt. Seit seiner Einrichtung (1964) leistet es archäologische Grundlagenforschung, indem es antike Skulpturen in Zusammenarbeit mit Museen und Privatsammlungen erfasst, dokumentiert und publiziert. Dabei stehen Sammlungsbestände im Zentrum, die bisher nicht erschlossen oder wenig bekannt geblieben sind. Die daraus entstandenen Aufnahmen und Kataloge stehen der internationalen Forschung zur Verfügung und sind seit Jahrzehnten die Basis für weitere Untersuchungen.

Allgemeine Literatur:

Aktuelle Publikationen:

  • D. Boschung – H. von Hesberg, Zum 50jährigen Bestehen des Forschungsarchivs für Antike Plastik, Kölner Jahrbuch 49, 2016, 465-485.
  • K. Lorenz – C. Parigi – P. Groß,  Die Marmorfunde aus dem Heiligtum der Diana Nemorensis in Nottingham. Die Fotokampagne 2016, KuBA 6, 2016, 225-234.
  • C. Parigi – M. Remmy, Hannestad@ARACHNE Ein privates Fotoarchiv im Wissensnetz  KuBA 6, 2016, 259-264.
  • C. Parigi (hrsg.), Akten des Internationalen Workshops “Sammlungen antiker Skulpturen in Oberitalien”, Köln, 03-04 April 2017, Kölner Jahrbuch 51, 2018, 457-586 (im Druck).
  • C. Parigi, Skulpturen aus der Sammlung Este in Modena. Ein Projekt des Forschungsarchivs für Antike Plastik, KuBA 7, 2017 (im Druck).
  • Bearbeitet von: F. Fless – S. Langer – P. Liverani – M. Pfanner, Vatikanische Museen. Museo Gregoriano Profano ex Lateranense, Katalog der Skulpturen IV: Historische Reliefs, MAR 40 (Wiesbaden 2018).

Laufende Projekte:

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Arbeitsbereiche

1. Durchführung von Photokampagnen zur Erschließung von Sammlungen

Von Anfang an wurden in zahlreichen Museen eigene Aufnahmekampagnen durchgeführt, die durch die großzügige Förderung der Gerda Henkel Stiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Universitätsstiftung ermöglicht worden sind. Schwerpunkte waren zunächst die umfangreichen Antikensammlungen in englischem Privatbesitz und die Skulpturen im Museo Gregoriano Profano des Vatikan, zudem die französische Museen in Château-Gontier und Laon sowie Kollektionen in Deutschland, Polen und in der Schweiz. Als Partner des Berliner Skulpturennetzwerks leistete das Forschungsarchiv 2009–2012 die photographischen Aufnahmen der Skulpturen des Pergamonmuseums  und der Berliner Abgusssammlungen. Gemeinsam mit dem Archäologischen Institut der Universität Bonn erarbeitet es die Dokumentation der Abgusssammlung des Akademischen Kunstmuseums.

Das Forschungsarchiv beschäftigt einen spezialisierten Photographen (Philipp Groß) und versucht, jüngere Photographen an das vorhandene qualitative Niveau heranzuführen; es verfügt über ein eigenes Photolabor und eine spezialisierte Photoausrüstung.

2. Publikationen

Das Forschungsarchiv strebt die umgehende wissenschaftliche Publikation der photographisch erschlossenen Skulpturen an. Dazu dient vor allem die Reihe Monumenta Artis Romanae. Hier bilden die Kataloge zu den englischen Sammlungen und zum Museo Gregoriano Profano den Schwerpunkt. Weitere Veröffentlichungen des Forschungsarchivs erfolgen online auf der Plattform Arachne. Verfasser sind neben Mitarbeitern des Kölner Archäologischen Instituts auch auswärtige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Katalogarbeiten werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Gerda Henkel Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung und die VGWort unterstützt.

3. Zusammenarbeit mit der archäologischen Objektdatenbank Arachne

Zur Aufbereitung der früherer Aktivitäten wie auch als Basis für neue Projekte dient die Datenbank Arachne. Sie wurde seit 1995 von Prof. Dr. Reinhard Förtsch, dem damaligen Leiter des Forschungsarchivs, in enger Abstimmung mit dem Beazley Archive in Oxford und vor allem mit dem Deutschen Archäologischen Institut entwickelt und seither systematisch erweitert. Inzwischen ist sie, weiterhin unter Leitung von Reinhard Förtsch, die zentrale Objektdatenbank des Deutschen Archäologischen Instituts und dient u.a. zur verteilten Aufarbeitung der Photoarchive der Auslandsinstitute.
Das Forschungsarchiv bringt die größte spezialisierte Photosammlung zur Dokumentation antiker Skulptur ein (ca. 130.000 Photographien, davon ca. 50.000 nach eigenen Aufnahmen) und hat durch zahlreiche Projekte auch zum systematischen Ausbau beigetragen. Es beteiligt sich mit Photokampagnen und Katalogarbeiten weiterhin am Gesamtprojekt.

4. Antikenrezeption im Zeitalter des Barock und Klassizismus in Europa

Im Zusammenhang mit der Arbeit an Sammlungskatalogen sind Untersuchungen zur Geschichte der Skulpturensammlungen zu einem Schwerpunkt des Forschungsarchivs geworden.
Als weiterer Zweig der Antikenrezeption werden Stichwerke einerseits in einem Browser zugänglich gemacht, andererseits in ausgewählten Fällen besonders aufgearbeitet wie beim Museo Maffeiano oder beim Musée de sculpture antique et moderne des Comte de Clarac.

weitere Literatur zum Thema:

  • D. Boschung – H. von Hesberg (Hrsg.), Antikensammlungen des europäischen Adels im 18. Jahrhundert. Monumenta Artis Romanae 27. Mainz 2000.
  • D. Boschung (Hrsg.), Antikensammlungen im 19. Jahrhundert, Kölner Jahrbuch 40, 2007, 7–213.